
Otto Modersohn – Tecklenburg 1885-1892
18. Januar – 11. Mai 2025
SONDERAUSSTELLUNG
18. Januar – 11. Mai 2025
Otto Modersohn –
Die Reisen nach Tecklenburg
1885-1892
Der Maler besuchte Tecklenburg in den Jahren 1885, 1886, 1888, 1891, 1892, 1917, 1919, 1927 und 1931. Otto Modersohn hatte in Tecklenburg Verwandtschaft. Logierte er 1885 und 1886 noch bei der Schwester seiner Mutter, so besuchte er 1888, 1891 und 1892 seinen älteren Bruder Wilhelm, der in Tecklenburg Amtsrichter war und mit seiner Frau Elisabeth Modersohn ein stattliches Haus direkt am Markt (das heutige „Haus des Gastes“) bewohnte. Später fuhr Otto Modersohn oft im Frühjahr nach Tecklenburg, meist auf dem Weg nach Münster, um mit der Familie den Geburtstag seines Vaters am 16. April zu feiern. Er malte und skizzierte auch später hier, als sein Bruder, der Oberlandesgerichtsrat Wilhelm Modersohn, längst in Hamm und später als Professor in Münster wirkte.
Die Tecklenburger Bilder bilden die Klammer zwischen dem westfälischen Frühwerk und dem Aufbruch zu neuen Zielen in seiner Kunst, die nicht zuletzt auch in Tecklenburg formuliert wurden.
Vom ersten Besuch Tecklenburgs im Jahr 1885 zeugt nur eine Skizze des Burgtores der Ruine. Im Jahr 1886 verzeichnet das Tagebuch bereits sieben Ölstudien, von denen leider keine erhalten, bzw. bekannt ist. Auch aus dem Jahr 1888 sind nur drei Studien bekannt. Nachdem Otto Modersohn sich in Worpswede niedergelassen hatte, folgten drei weitere, produktive Reisen. Im Frühjahr 1891 zeichnete er einige Vordergründe in der Nähe der Burgruine und malte sehr freie Studien vor der Natur. In Tecklenburg zeigte sich seine weitgehende Loslösung von der traditionellen Naturdarstellung. Hier begann er mit der Verwirklichung seines zu Neujahr 1890 gefassten Vorsatzes:
Eine Kunst, die über das optische Sehen fast hinausgreift und den Gehalt, die Eigenschaft der Dinge erreichen will, ist mein Ideal. Elementar muß sie wirken, die Gegenstände mit Vehemenz erfassen, Dokumente der Natur errichten.“
Eine zweite Reise nach Tecklenburg im Herbst vertiefte die im Frühjahr gewonnenen Eindrücke. Wieder malte er vorwiegend an der Burg. Im schneereichen Winter 1891/1892 besuchte Otto Modersohn erneut die Stadt am Berg. Er malte nach Skizzen und aus der Erinnerung zwei größere Winterbilder.
Am 2. Februar schreibt er in sein Tagebuch:
Neulich in Tecklenburg, wo die Landschaft in Eis und Schnee einen wunderbaren, märchenhaften Eindruck auf mich gemacht, eine Fülle der köstlichsten Bilder gezeigt und die größten, begeistertsten Gedanken für Kunst und Leben in mir wieder rege gemacht hat …“
Im Frühjahr, Mai/Juni 1892 zogen dann Otto Modersohn, Fritz Mackensen und Hans am Ende gemeinsam nach Tecklenburg. Wieder malte er an den ihm schon vertrauten Plätzen einige der schönsten Studien dieses Jahres. Die oft erzählte, aber nirgendwo schriftlich fixierte Überlegung der Maler, statt in Worpswede, sich in Tecklenburg niederzulassen, erscheint wegen der vielfältigen Kontakte zur Tecklenburger Bevölkerung, aus denen wohl auch der Auftrag für zwei Bilder mit Tecklenburger Ansichten resultierte, die Otto Modersohn im Juli 1892 fertigstellte, keinesfalls nur als Mythos.
In seinen Tagebüchern gibt sich Otto Modersohn Rechenschaft auch über seine künstlerische Zielsetzung. Seine Auffassung über zukünftige Landschaftsmalerei fasste er später zusammen:
„Man sieht in der Natur nur, was man vorgedacht, was man sehen will“
Otto Modersohn entdeckte in Soest und Münster, in seiner westfälischen Heimat, und vor allem in Tecklenburg seine Berufung zur Landschaftsmalerei, die sein Lebenswerk bestimmen sollte.
DAUERAUSSTELLUNG
Das Früh- und Hauptwerk Otto Modersohns wird permanent gezeigt.
VORSCHAU
SONDERAUSSTELLUNG
17. Mai – 20. Juli 2025
Otto Modersohn – Worpswede 1890-1895
Gezeigt werden die Zeichnungen und Bilder des künstlerischen Aufbruchs bis zum Durchbruch zur künstlerischen Anerkennung und großen Erfolge im Jahr 1895. Die Ausstellung veranschaulicht die Entwicklung von den frühen, in Worpswede entstandenen Studien des Jahres 1890, bis zu den repräsentativen Bildern des Jahres 1894.
Im Herbst/Winter 1894 entstanden fünf der acht großformatigen Bilder, mit denen er im Frühjahr des Jahres 1895 die erste Ausstellung der „Worpsweder“ in der Bremer Kunsthalle beschickte und anschließend im Münchener Glaspalast einen nicht zu erwartenden Erfolg errang.
VORSCHAU
SONDERAUSSTELLUNG
26. Juli – 12. Oktober 2025
Otto Modersohn – Die Jahre der großen Erfolge 1896-1900
Fünf Jahre nach Otto Modersohns Beschluss in Worpswede zu bleiben und nicht an die Akademien nach Karlsruhe oder Düsseldorf zurückzukehren, bekamen die „Worpsweder“, wie die Maler, die sich am Weyerberg zusammengefunden hatten, nun genannt wurden, im Frühjahr 1895 die erste Gelegenheit zu einer gemeinsamen Ausstellung in der Bremer Kunsthalle. Bremer Kunstfreunde erwarben für die Kunsthalle die Bilder „Der Säugling“ von Mackensen und „Herbst im Moor“ von Otto Modersohn.
Beide Bilder sind bis heute feste Bestandteile der Dauerpräsentation im Worpswede-Saal der Kunsthalle.
Ansonsten war die Reaktion der Presse und des Bremer Kunstpublikums eher verhalten bis kritisch. Zu ungeschönt, ungewohnt - vielleicht zu wahrhaftig - war ihnen die Natursicht dieser jungen Maler aus dem Teufelsmoor, deren Anliegen nicht die romantische Verklärung einer unwiederbringlich verloren gegangenen unberührten Natur war. Was sie malten, war die durch Menschenhand gestaltete Kulturlandschaft des entwässerten Moores, des Torfabbaus und der in dieser Landschaft tätigen Menschen. Was uns heute manchmal als Idylle erscheint, wurde vor 112 Jahren als durchaus verstörende Wüstenei empfunden. Diese neue Sicht auf die Natur war (mit Ausnahme von Heinrich Vogeler) das Verbindende unter den Malern.
Das, was sie malten, steht nur in gewisser Weise im Widerspruch zu ihren formulierten Zielen. Die Suche nach Naturwahrheit und Einfachheit in allen Lebensbeziehungen – auch in der Kunst – zieht sich wie ein Leitmotiv durch alle Tagebuchaufzeichnungen Otto Modersohns.
Abkehr von den Städten mit ihrem Getriebe, die Suche nach Stille und Einfachheit war es letztlich, die Otto Modersohn, Fritz Mackensen und die anderen nach Worpswede zogen. Auch Otto Modersohn war ein - wie Rilke später in der Worpswede-Monographie schreibt - Einsamer im Grunde, der, indem er sich der Natur zuwendet, das Ewige dem Vergänglichen, das im Tiefsten Gesetzmäßige dem vorübergehend Begründeten vorzieht, und der seine Aufgabe darin sieht, die Natur zu erfassen, um sich selbst irgendwo in ihre großen Zusammenhänge einzufügen.
VERGANGEN
20. Oktober 2024 – 12. Januar 2025
Otto Modersohn – Retrospektive - Sehen – Fühlen – Machen VI
Bestandsausstellung der Otto-Modersohn-Stiftung in wechselnder Präsentation
Von den frühen westfälischen Landschaften um Soest und Münster der Düsseldorfer Studienzeit von 1885 bis 1889, den ersten Worpsweder Landschaften der frühen 1890 Jahre, den großen repräsentativen Worpsweder Bildern bis 1900, den kraftvollen Studien der Zeit mit Paula Modersohn-Becker bis 1907, den lichtvollen Bildern der frühen Fischerhuder Jahre, bis zu den reifen, nuancierten, hochkoloristischen Bildern des Spätwerks spannt sich der Bogen des Lebenswerks von Otto Modersohn.
Die Ausstellung repräsentiert dessen qualitative Essenz dieses wohl bedeutendsten deutschen Landschaftsmalers seiner Zeit, dessen Werk in seiner Vielfalt überraschen kann und in seiner Wertschätzung noch nicht abgeschlossen scheint.
VERGANGEN
04. August – 13. Oktober 2024
Otto Modersohn – der erste Sommer in Worpswede 1889
Als Otto Modersohn im Juli 1889 auf Einladung seines Studienfreundes Fritz Mackensen nach Worpswede kam, war er überwältigt vom starken Natureindruck dieser weiten, offenen und herben Landschaft. Der gemeinsame Aufenthalt wird immer wieder verlängert. Hans am Ende, der Studienfreund Mackensens kommt aus München dazu, und es reift der Entschluss, für ganz in Worpswede zu bleiben. Die Ziele sind klar: Man kehrt den Akademien, den „Kunststädten“ und damit allem Modischen und Konventionellen den Rücken, um in der Natur das ersehnte „Echte“ zu finden, das Nahe, das Einfache und doch Poetische.
Von keinem anderen - der an der Entdeckung Worpswedes für die Kunst beteiligten Maler - sind so viele Bilder dieses Sommers erhalten. Alle Bilder sind in dem 2014 erschienenen Katalog reproduziert.
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18. Mai – 28. Juli 2024
Otto Modersohn – Das westfälische Frühwerk 1884-1889
Günter Busch, von 1950 bis 1984 Direktor der Kunsthalle Bremen und besonderer Kenner der französischen und deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts, schrieb 1965 über Otto Modersohn: „Seine Anfänge als Maler sind höchst bemerkenswert. Mit einem in Deutschland seltenen Gefühl für schwingende Farbe und farbige Nuance, für die Kostbarkeit der farbigen Materie, die ihm von Beginn an immer mehr ist als bloßes Ausdrucks- und Darstellungsmittel, malte der Jüngling seit der Mitte der achtziger Jahre seine kleinen Landschaftsstudien und Landschaftsbilder im Bereich des heimatlichen Münsterlands: die weiten Wiesen unter silberhellen, hohen Himmeln, Mauer- , Holz- und Ziegelwerk der Häuser, die staubigen Landstraßen, Laubwerk und Baumschatten, die stillen silbrigen Spiegel von Wasserzügen und Teichen. […] Mit diesen Jugendwerken steht Modersohn auf der Höhe der malerischen Kultur, wie sie der Realismus und der Impressionismus in Europa des 19. Jahrhunderts erarbeitet hatten.
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10. März – 12. Mai 2024
Otto Modersohn - Die Jugend- und Akademiezeichnungen 1876 - 1889
Von wohl keinem anderen Maler ist das zeichnerische Frühwerk von den Jugendzeichnungen bis zum Ende der Studienzeit in einem vergleichbaren Umfang erhalten. Es wird in dieser Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Seit seiner Jugend zeichnete Otto Modersohn in Malbücher (V bis 1881), Skizzenhefte und Skizzenbücher, die er auch in den Jahren der Studienzeit an der Düsseldorfer Akademie mit sich trug. 34 dieser Malbücher, Hefte und Skizzenbücher befinden sich im Bestand der Otto- Modersohn-Stiftung. 3 Skizzenbücher sind Teil der Sammlung des Kunstvereins in der Kunsthalle Bremen.
An der Düsseldorfer Akademie entstanden Zeichnungen nach Gipsabgüssen, Porträt- und Aktzeichnungen, und figürliche Studien.
In den Semesterferien zeichnete er Landschaften und Landschaftskompositionen seiner westfälischen Heimat in kleine und größere Skizzenbücher auf langen Spaziergängen in und um Münster, Soest, Tecklenburg, Delbrück und Lippstadt.
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13. Januar – 3. März 2024
Erste Ausstellung der umfangreichsten Privatsammlung von Bildern Otto Modersohns Sonderausstellung vom 13. Januar - 03. März 2024 (Teil II folgt vom 03. Februar bis zum 03. März)
Zum Auftakt seines Jubiläumsjahres, in dem das familiengeführte Otto-Modersohn-Museum in Fischerhude sein 50-jähriges Bestehen feiert, zeigt das Haus seit dem 13. Januar Gemälde aus einer westfälischen Privatsammlung.
Die Sonderausstellung ist die erste Ausstellung der umfangreichsten Privatsammlung von Bildern Otto Modersohns. Der erste Teil wird bis zum 3. Februar gezeigt, der zweite Teil im Anschluss, bis zum 3. März. Von den frühen westfälischen Landschaften um Soest und Münster seiner Düsseldorfer Studienzeit bis 1888, den ersten Worpsweder Landschaften der frühen 1890 Jahre, den Worpsweder Bildern bis 1900, den kraftvollen Studien der Zeit mit Paula Modersohn-Becker bis 1907, den lichtvollen Bildern der frühen Fischerhuder Jahre, bis zu den reifen, nuancierten, hochkoloristischen Bildern des Spätwerks spannt sich der Bogen seines Lebenswerks. Die zweiteilige Ausstellung dieser Privatsammlung dokumentiert in beeindruckendem Umfang seine künstlerische Wandlung.
Das Früh- und Hauptwerk des bedeutenden deutschen Landschaftsmalers, der 1908 nach Fischerhude übergesiedelt war, zeigt das Museum permanent und parallel zu den regelmäßigen Sonderausstellungen.
Das 1974 von Modersohns Sohn Christian und seiner Frau Anna gegründete Museum ist täglich geöffnet.
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08. Oktober – 07. Januar 2024
Die Maler von Barbizon - Die Freunde der Natur
Im Jahr 1889 starb der französische Landschaftsmaler Jules Dupré. Er war der letzte aus jener Künstlergruppe, die sich – in wechselnder Zusammensetzung – seit den späten zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts in dem Straßendorf Barbizon am Wald von Fontainebleau, etwa 60 km südöstlich von Paris, zusammengefunden hatte, und die beinahe in ganz Europa zum Vorbild für eine neue Landschaftskunst der Einfachheit geworden war.
Im Jahr 1889 kam Otto Modersohn zum ersten Mal in das Dorf am Weyerberg. Damals. Fast 60 Jahre nach Théodore Rousseau, François Millet, Camille Corot, Jules Dupré, Virgilio Narcisso de la Peña, Constant Troyon und Charles François Daubigny fanden in Worpswede die künstlerischen Ideale dieser Maler im frühen Schaffen Otto Modersohns einen Nachhall.
Gezeigt werden in dieser Ausstellung die Gemälde dieser Künstler aus zwei Bremer Privatsammlungen.
Die Ausstellung stellt zugleich eine Einführung in die für 2024 geplante Ausstellung des Frühwerks von Otto Modersohn dar, beginnend mit den bisher noch nie gezeigten Zeichnungen der Jugend- und Akademiezeit.
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23. Juli – 01. Oktober 2023
Retrospektive - Sehen – Fühlen – Machen V
Bestandsausstellung der Otto-Modersohn-Stiftung in wechselnder Präsentation
Von den frühen westfälischen Landschaften um Soest und Münster der Düsseldorfer Studienzeit von 1885 bis 1889, den ersten Worpsweder Landschaften der frühen 1890 Jahre, den großen repräsentativen Worpsweder Bildern bis 1900, den kraftvollen Studien der Zeit mit Paula Modersohn-Becker bis 1907, den lichtvollen Bildern der frühen Fischerhuder Jahre, bis zu den reifen, nuancierten, hochkoloristischen Bildern des Spätwerks spannt sich der Bogen des Lebenswerks von Otto Modersohn.
Die Ausstellung zeig die qualitative Essenz dieses bedeutenden deutschen Landschaftsmalers, dessen Werk in seiner Vielfalt überraschen kann und in seiner Wertschätzung noch nicht abgeschlossen scheint.
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20. Mai – 16. Juli 2023
Die großartige Bergwelt mit ihrem magischen Farbenzauber hat einen großen Eindruck auf mich gemacht. Otto Modersohn erfuhr in den Bergen eine Steigerung der Empfindung, die das Elementare der Landschaft im Wechsel der Witterung und der Tageszeiten mit einer Direktheit und Naturbeobachtung erfasste. Ihn reizte das jahreszeitliche Ineinandergreifen von Frühjahrswiesen mit blühenden Obstbäumen, bei gleichzeitigem Schneefall, und die atmosphärische Spannung sonnendurchfluteter Wiesen und regenverhangener Bergwände zur Gestaltung verdichteter Bildräume. “Die Landschaft im Gebirge ist dramatischer, packender, im Gebirge: Form durch Aufsicht, Verschiebung, ferne Berge, reicher, mannigfaltiger, stärker – ebenso die Farbe...“
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25. März - 07. Mai 2023
Otto Modersohn – Fischerhude 1933-1943
Von Paula Modersohn-Becker als die “kühnsten und intimsten Arbeiten” gefeiert, und von dem Dichter Rainer Maria-Rilke als das Wesentlichste seiner Kunst beurteilt, manifestifert Otto Modersohn in den ‘Abendblättern’ seine gesamte kompositorische Zentralkraft. Und wenn alles Wichtige da ist, dann bindet eines das andere mit der magnetischen Kraft der Massen, und es fügt sich von selbst, das heißt nach eigenen Gesetzen zu einer einheitlichen, nirgends offenen Form. - Rainer Maria-Rilke
Lernen Sie Otto Modersohn’s Grammatik in dieser großen Sonderausstellung von 50 Zeichnungen kennen.
